Vereinsausflug ins Dattenhauser Ried
Das Dattenhauser Ried ist ein Niedermoor wie das Langenauer Ried und befindet sich etwa eine halbe Stunde nordwestlich von Langenau und eine Viertelsunde nordöstlich von Dillingen. Es hat eine Größe von gut 200 ha und ist das größte Feuchtgebiet am Rande der Schwäbischen Alb. Die Natuschutzthemen sind dort die gleichen wie bei uns im Langenauer Ried. Die Themen Vogelschutz, Entbuschung, Beweidung und Wiedervernässung stehen dort auch oben an. Dreizehn Interessierte nahmen deshalb am Mitgliederausflug am 29. Juni teil, gespannt, was sie erwarten würde. Morgens um neun Uhr ging es in Oberbechingen los. Damit möglichst viel gesehen werden konnte, wurden wir durchs Ried "chauffiert". Die Zugmaschine war eine Allgaier-Traktor mit einem Kaelble-Motor aus dem Jahr 1951. So ging es gemütlich von einem interessanten Punkt zum anderen.
Anders als das Langenauer Ried hat das Dattenhauser Ried eine andere topographische Voraussetzung: Es liegt in einer Senke, einer Art Wanne, in der die Abflüsse der Schwäbischen Alb ein Niedermoor entstehen ließen. Es war in der frühen Neuzeit dann eine zeitlang als großflächiges Fischgewässer genutzt worden, bevor es im Zuge der Produktionssteigerung der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert mit einem Grabensystem entwässert und zur Streuwiesenmahd und zum Torfabbau genutzt wurde. 2019 startete das Modellprojekt "Klimamoor Dattenhauser Ried" der bayrischen Staatsregierung. Ziel: Senkung des Teibhausgasausstoßes durch eine Wiedervernässung des Torfkörpers. Weil die Moorfläche stark parzelliert in Privatbesitz war, ging ihr eine umfassende Flurneuordnung voran. Die erste Phase der Wiedervernässung ist nun abgeschlossen. Ein Teil des Riedes wird mit Hinterwälder Rindern beweidet, ein anderer Teil mit einer einschürigen Mahd zur Heugewinnung genutzt. Ist das Problem im Langenauer Ried, Wasser ins Niedermoor zu befördern und es so vor dem Austrocknen und der Mineralisierung, also der CO2-Emission zu bewahren, geht es im Dattenhauser Ried darum, das Wasser im Moor zu haltern und die ehemaligen Entwässerungsgräben gezielt zu stauen.
Frau Kling und Herr Wagner (Landschaftspflegeverband/Donautal Aktiv) ist es sehr gut gelungen, den "Langenauern" die Besonderheit und den Reiz dieses Niedermoores nahe zu bringen. Moorschutzthemen sowie der Blick für Flora und Fauna haben sich rege abgewechselt. Die Erwartungen an diesen "Ausflug" wurden mehr als erfüllt. Dazu trug auch der Ausklang im Oberbechinger Biergarten bei. Das Gesehene und Erlebte wurde in vielen Gesprächen beim gemeinsamen Essen und Trinken ausgetauscht und vertieft. Es war ein schöner, lohnenswerter Ausflug. "Wie macht Ihr es?" Der gegenseitige Austausch und das gesellige Miteinander waren die Reise wert.